Faszien bewegen und wollen bewegt werden!

It´s about movement, not about posture! - Es geht um Bewegung, nicht um Haltung

 

Wer sich nicht bewegt, verklebt. Faszien leben von der Bewegung und stellen im gleichem Zuge dem Organismus diese Bewegungsfreiheit zur Verfügung.

 

Eine gesunde Faszie ist feucht, schlüpfrig, weich, flexibel, dynamisch und reagiert auf jeden Bewegungsimpuls uneingeschränkt elastisch.

Häufig ist der Bewegungsalltag jedoch von Bewegungsarmut geprägt. Auch Zeiten der Immobilisation (Ruhigstellung) infolge von Krankheit oder Verletzung verändern das Gleitverhalten der Strukturen gegeneinander.

 

Immer dem Grundprinzip folgend - der Gebrauch formt die Struktur - kann, bei wiederkehrender Immobilisation und entsprechender Bewegungsarmut, dieses fast reibungslose Gleitverhalten der faszialen Strukturen gegeneinander und die damit einhergehenden Bewegungsfreudigkeit sogar störend wirken.

 

Bewegungsarmut lehr dem Körper, dass die Fähigkeit der Bewegung und das Gleiten der bindegewebigen Einheiten gegeneinander nicht erwünscht sind.

Entsprechend der geringen Bewegungsanforderung reagiert das Bindegewebe mit Querbrückenbildung (Crosslinks). Das Gewebe vernetzt sich, verfilzt, wird unbeweglich und entlastet damit die Muskulatur, die andernfalls ein frei bewegliches Bindegewebe immer wieder in die Statik, in die Ruhe, führen müsste.

 

Vergleichbar mit einem Wollpullover, der sein lockeres Maschenwerk verliert, wenn man ihn zu heiß wäscht, "verfilzen" die Faszien, wenn sie nicht bewegt werden.

 

Der Gebrauch formt die Struktur - Use ist or loose it!

 

Wichtig und alles entscheidend ist die Kontinuität, die Regelmäßigkeit von Trainingsreizen ganz unterschiedlicher Art. Während im Muskeltraining und in der Adaptionsphase der Nerven relativ schnelle Veränderungen und Anpassung zu erwarten sind, zählt beim Training mit Einflussnahme auf die faszialen Strukturen besonders Geduld.

 

Faszien verändern sich langsam - dann aber dauerhaft.

 

Faszientraining ist das Training der Nachhaltigkeit.

 

"Dem ungeduldigen, von Effizienz getriebenen Westler hilft in diesem Fall ein bisschen östliche Philosophie: Um biegsam zu werden, wie ein Bambus, erfordert es Hingabe und regelmäßige Pflege eines Bambusgärtners. Dieser gießt seine Samen viele Wochen ohne sichtbaren Erfolg. Erst nach langer, geduldiger Pflege treibt der erste sichtbare Bambusspross aus dem Erdreich nach oben. Doch dann wächst er binnen kurzer Zeit rasant in die Höhe und übertriffte alle anderen Gewächse an Größe, Flexibilität und Festigkeit." (Schleip & Müller, 2013)

 

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Patricia S. Altfelix - Fitness- & Functionaltrainerin